Freie Wähler schicken amtierende Bürgermeisterin 2014 erneut ins Rennen
Zuversicht und gute Stimmung herrschten bei den Freien Wählern Marktheidenfeld, die am vergangenen Freitag in der Baumhoftenne zur Kandidatenkür für die Bürgermeisterwahlen im März des kommenden Jahres zusammen gekommen waren. Helga Schmidt-Neder, 2008 erstmals als Kandidatin der Freien Wähler angetreten und in der Stichwahl mit überzeugendem Ergebnis zur 1. Bürgermeisterin gewählt, zog eine Bilanz ihrer bisherigen Amtszeit und blickte optimistisch in die Zukunft.
In ihrer immer wieder vom Beifall der Mitglieder unterbrochenen Rede verdeutlichte Schmidt-Neder, wie wichtig ihr ist, Marktheidenfeld „durch Arbeit und beharrlichen Einsatz“ so voranzubringen, dass sich wirklich alle Bürger hier wohlfühlen.
Mit der Umsetzung von Großprojekten, die bereits vor ihrer Amtszeit angestoßen waren, sei sie vom ersten Tag an gefordert gewesen und habe rasch Erfahrungen sammeln können. Nach den Abschlussverhandlungen, dem Abriss des alten und Bau des neuen Rathauses könne in ansprechender Atmosphäre effizient und bürgerfreundlich gearbeitet werden. Sehr gut angenommen werde das neu geschaffene Bürgerbüro. Bürokratische Hürden konnten damit abgebaut, das Rathaus als Dienstleistungszentrum für die Bürger gestärkt werden, so die Bürgermeisterin.
Eine weitere städtische Grundleistung sei mit der Neuerrichtung des städtischen Bauhofes auf dem früheren Bahnhofgelände gesichert worden. Ein Teil der frei gewordenen Fläche am Äußeren Ring konnte der Fa. Schleunung für die gewünschte Betriebserweiterung zum Kauf angeboten werden.
Ein Höhepunkt ihrer Amtszeit ist für die Bürgermeisterin die Errichtung des Wonnemar, das die Tradition des beliebten Maradies – in neuem Ambiente und erweitert durch ein Thermalbad – erfolgreich fortsetzt. Wichtig dabei war, die Verhandlungen mit dem Betreiber Interspa zügig zum Abschluss zu bringen und die Bürger durch Einblick in Konzeption und Baufortschritt von Anfang an „mitzunehmen“. Mit dem neuen Bad werde den Bedürfnissen der Familien, Vereine und Schulen Rechnung getragen. Marktheidenfeld verfüge mit dem Wonnemar aber auch über ein neues Markenzeichen, das seine touristische Attraktivität in der Region deutlich steigere.
Mit dem Ausbau der Ganztagsbetreuung sei eines ihrer wichtigsten sozialpolitischen Anliegen umgesetzt worden, betonte Schmidt-Neder. Für jedes Marktheidenfelder Kind, das einen KITA-Platz benötige, ist dieser gewährleistet. Die Bürgermeisterin dankte in diesem Zusammenhang insbesondere der Fa. Warema für Unterstützung und Zusammenarbeit im Bereich der Ganztagsbetreuung. Auch der Ausbau der Grundschule zur Ganztagssschule komme gut voran und stehe – samt Neubau – vor dem Abschluss.
Einen besonderen Stellenwert hätten Verhandlungen mit Unternehmen gehabt, bei denen es um Neuansiedlung in Marktheidenfeld bzw. Erweiterung der bestehenden Kapazitäten ging. Über die hier erreichten Erfolge, die den Gewerbestandort Marktheidenfeld festigen und eine Vielzahl neuer Arbeits- und Ausbildungsplätze bringen, ist die Bürgermeisterin besonders glücklich. Beispielhaft nennt sie Unternehmen wie Schneider Electric, Cummins und Profil-Metallbau.
Als große Aufgabe, die noch zu bewältigen ist, bezeichnete Schmidt-Neder die Sanierung der Feuerwehreinrichtungen in Marktheidenfeld, Marienbrunn und Altfeld. Die Haushaltsmittel dafür stünden zur Verfügung, nun stehe die Umsetzung an. Anerkennung zollte sie der Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt und vor allem für die zunehmende Kooperation zwischen den einzelnen Feuerwehren im Stadtgebiet. So sei es gelungen, mit allen Beteiligten ein gemeinsames Brandschutzkonzept auf den Weg zu bringen.
Anschließend ging die Bürgermeisterin kurz auf Einrichtungen ein, die in ihrer Amtszeit neu geschaffen wurden: Die Abteilung für Stadtmarketing, Tourismus und Kultur, das Bürgerfest „Miteinander – Füreinander“ oder der Mehrgenerationenspielplatz an der Rothenbücher Wiese. Projektgruppen wie „Mainufergestaltung“ oder „Energiebewusstes Marktheidenfeld“ stünden für neue Wege der Bürgerbeteiligung. Hohe Anerkennung zollte Schmidt-Neder der engagierten Arbeit der einzelnen Beiräte.
Die Altstadt, so Schmidt-Neder, bleibe ein Bereich, „um den wir uns weiterhin intensiv kümmern werden.“ In Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft sei durch mehr Blumenschmuck, Ruhebänke und zusätzliche Fahrradständer einiges verbessert worden. Sie bedauerte, dass ein jüngst im Stadtrat diskutierter Vorschlag der Freien Wähler zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität von Fahrradtouristen keine Mehrheit fand.
Marktheidenfeld stehe nicht nur für Fortschritt und Wirtschaftskraft, sondern auch für soziale Ausgewogenheit und Kompetenz. Hier würden die Interessen der Senioren und Menschen mit körperlicher Einschränkung eben so groß geschrieben wie intensive Jugendbetreuung, Kulturpflege und Vereinsförderung. Ein zentrales Anliegen nannte die Bürgermeisterin die Einbindung und positive Weiterentwicklung der Stadtteile. Hier sei mit der Auftaktveranstaltung zur Vitalisierung der Ortskerne ein guter Anfang gemacht.
Wichtige Erfolge für Marktheidenfeld seien auch im Kreistag erzielt worden, hob Schmidt-Neder hervor. Der Krankenhaus Marktheidenfeld als Teil des Klinikums Main-Spessart sei unverzichtbar für die Zukunft der Stadt. Auf entsprechenden Antrag hin beschloss der Kreistag, die bisherigen Leistungen in Marktheidenfeld zu erhalten und den Ausbau der Altersmedizin festzuschreiben. Auch dem Antrag, die Krankenpflegeschule an das Krankenhaus zu verlegen und damit den Weg frei zu machen für die Sanierung der FOS/BOS, stimmte der Kreistag zu.
Die Stadt stehe trotz hoher Investitionen finanziell gut da. „Wir haben zur richtigen Zeit in notwendige und werthaltige Projekte investiert, die unsere Infrastruktur auf Jahrzehnte sichern“, so die Bürgermeisterin. Der Schuldenstand werde planmäßig Schritt um Schritt zurückgeführt. Den Verbindlichkeiten der Stadt stünden Rücklagen in gleicher Höhe gegenüber.
Dass die Stadt Marktheidenfeld wegen ihrer guten Entwicklung von vielen beneidet wird, ist Schmidt-Neder zufolge auch in der guten Vorarbeit der früheren Verantwortlichen begründet. „Die konstruktive Zusammenarbeit der politischen Gremien hat in Marktheidenfeld Tradition“, stellte die Bürgermeisterin fest und verwies dabei auch auf die kompetente und zuverlässige Unterstützung durch die städtischen Mitarbeiter.
Sie wolle sich weiterhin mit ganzer Kraft, mit Herz und Verstand für ihre Stadt einsetzen, so das Versprechen der Bürgermeisterin. Auch in Zukunft solle es den Menschen in Marktheidenfeld gut gehen. Dafür trete sie an. Mit einem klaren „Ich stehe sehr gern zur Verfügung!“ schloss sie ihre Rede.
Die Leitung der anschließenden Wahl wurde Ludwig Keller mit Andrea Hamberger und Joachim Hörnig als Beisitzern übertragen. Amtsinhaberin Helga Schmidt-Neder wurde als einzige Kandidatin für die Bürgermeisterwahl vorgeschlagen. Großer Applaus bei der Bekanntgabe des Wahlergebnisses: Die Wahl zur Bürgermeisterkandidatin war einstimmig erfolgt.
Ortsvorsitzender Reinhold Braun sagte Helga Schmidt-Neder die volle Unterstützung des Ortsverbandes zu: „Das Wahlergebnis zeigt, die Freien Wähler stehen geschlossen hinter dir.“ Mit der Nominierung der Bürgermeisterkandidatin sei nun ein Zeichen gesetzt. Die Stadtratsliste werde im Herbst folgen. Klare Ziele seien die Wiederwahl der Bürgermeisterin und der Ausbau der Stadtratsmandate. Die Freien Wähler Marktheidenfeld würden alle Kräfte zur Erreichung dieser Ziele mobilisieren.